Hallo, ich halte meine Aktien voraussichtlich so lange, bis der Aktienkurs 15-16 EUR übersteigt.. Schade, dass ich nicht mehr akkumulieren konnte..
mbkaya hat geschrieben:Hallo zusammen,
ich war/bin seit 14 Jahren (teils privat, teils geschäftlich) Börsenhändler und Fondsmanager. Das mit dem fallenden Messer ist ein absichtlich verbreitetes Claim, um die privaten Anleger vom antizyklischen Investieren abzuschrecken. Tatsache ist, dass es um so besser ist, wenn Sie günstiger kaufen. Ich habe die meisten Gewinne immer bei den sog. fallenden Messern kassiert, und die jenigen, die eine "klare Trendwende" abgewartet haben, mussten immer 30% bis 50% teurer einkaufen als ich. Wenn man aber teurer einkauft, wird man bei jeder (NORMALEN) Kurskorrektur ganz schnell zittrig.
Wobei man auch sagen muss, "fallendes Messer, ja.. Aber nur wenn das Fundament des Unternehmens stimmt". So ist es mir damals gelungen, mich an Firmen wie Barclays PLC, Kraft Foods Inc., BMW, General Electric, STO AG, Leifheit AG, CGG Veritas und Gap Inc. rechtzeitig zu beteiligen.
Egal, zum Thema "Loewe-Aktien" kann ich nur folgendes sagen:
Loewe AG ist aus unterschiedlichen Gründen ein schwieriges Case für viele Investoren:
- Das Geschäftsmodell ist recht kostenintensiv
- Konjunkturabhängigkeit ist groß
- Die Ware ist stark abhängig von technologischen Fortschritten
- Ein Gigant namens Apple möchte den TV-Markt beitreten
- Führungspositionen werden sehr häufig ausgetauscht, sodass keine richtige Stabilität zu erwarten ist
Auf der anderen Seite ist eine Marktkapitalisierung von 33 Mio. EUR, für ein Unternehmen mit durchschnittlichem operativen Gewinn von 14,2 Mio. p.a. sehr günstig. Nicht selten habe ich erlebt, dass Werte, bei denen alles Negative (s.o.) bereits eingepreist wurde zu einem "reasonable price" von einem Kreis von Investoren/Spekulanten eingesammelt und bis einem Niveau von MK/EBIT von 13-14 hochgetrieben werden. Das würde einen Marktwert von etwa 200 Mio. implizieren, und damit einen Aktienkurs von 15-16 EUR. Das ist keine Seltenheit, siehe Leifheit AG. Auch dort wurde viel über die mangelnde Ertragskraft und drohende Konkurrenz aus Asien erzählt, als ich knapp über 6 EUR einsteigen wollte. Für mein Investment von 6 EUR pro Aktie habe ich bisher 6,30 EUR Dividende erhalten (meinen Einsatz habe ich mehr als zurückbekommen) und der Kurs hat sich gerade bei 20 EUR stabilisiert.
Loewe Aktien kaufe ich seit drei Wochen (bisher konnte ich 6000 Stücke in mein Depot legen) und sehe hier -rein spekulativ- enormes Potenzial. Hauptsache ist, dass das Management die Interessen von der Firma vertritt und nicht versucht, nur die eigene Tasche zu füllen. Loewe "made in Germany" wird m.E. mit einem guten Vertriebsnetz nach wie vor ordentlich und operativ profitabel laufen.
VG